PARAISO...Natürlich Geplant: Kreative Landschaftsarchitektur in der media city leipzig

PARAISO...Natürlich Geplant: Kreative Landschaftsarchitektur in der media city leipzig

Beate Dietrich-Wolf steht für kreative Landschaftsplanung, die Ästhetik mit ökologischer Verantwortung verbindet. In der media city leipzig hat sie ihren idealen Arbeitsplatz gefunden: mit einem Ausblick auf ihre eigenen Projekte und einer inspirierenden Umgebung. Wir haben mit ihr über den Vorteil ihres Standorts und ihre Projekte – von Dachbegrünungen bis hin zu international beachteten Großprojekten – gesprochen.

Frau Dietrich-Wolf, wofür steht Ihr Name?

Das Wort ‚Paraiso‘ kommt aus dem Spanischen und stammt letztlich aus dem Lateinischen. Es bedeutet ursprünglich ‚ummauerter Garten‘; erst mit der Übersetzung der Bibel aus dem Hebräischen bedeutete es ‚himmlisches Paradies‘, um den Garten Eden zu beschreiben. Das Wortspiel ‚natürlich geplant‘ bezieht sich auf meine Arbeit als Planerin, und zwar so, wie es die grünen Berufe tun: im Zusammenspiel mit der Natur.

Was hat Sie dazu inspiriert, in die Garten- und Landschaftsplanung einzusteigen, und wie lange sind Sie bereits in diesem Bereich tätig?

Ich bin im Heilbad Bad Liebenstein geboren. Meine damals dort lebenden Großeltern pflegten lange ausgiebige Spaziergänge mit mir durch den Landschaftspark von Schloss Altenstein zu machen. Ursprünglich wollte ich dort Schlossparkchefin, gerne auch Schlossherrin werden – das war mein berufliches Ziel. Es kam dann ganz anders und ich siedelte mich und mein Herz nach Leipzig um, um eine Familie zu gründen. Nach einem Ingenieursstudium im Garten- und Landschaftsbau arbeitete ich in den aufregenden 90-igern für die Stadt Leipzig in der Landschafts- und Flächennutzungsplanung – eine Zeit mit wenig Bürokratie und raschen Entwicklungen auf Grundlage knackiger Entscheidungen in den Dezernaten.

Danach zog es mich von der Städteplanung in die Baupraxis zur Garten- und Landschaftsbaufirma Krahnstöver & Wolf GmbH, welche übrigens auch die media city leipzig begrünt hat und für die ich das neue Arbeitsfeld Gebäudebegrünung in Innenräumen wie Zoos und Gewerbe entwickelte. 2006 stand in Leipzig der Wettbewerb für das Gondwanaland im Zoo Leipzig an. Das war der Startschuss für die Gründung meines eigenen Büros PARAISO…Natürlich Geplant, damit ich an diesem Architekturwettbewerb teilnehmen konnte: Mein Schritt in die Selbstständigkeit war getan.

Welche Besonderheiten bietet Ihr neues Büro? Welche Vorteile sehen Sie hier für sich und Ihre Kunden?

Im Mai 2024 bin ich in mein feines helles Büro mit Blick auf die Kiefern im Dänischen Hof und die Gleditschien an der Altenburger Straße gezogen. Einen Teil meiner schönen Arbeit habe ich seitdem täglich im Blick: Bereits seit 2006 betreue ich im Auftrag der Objektverwaltung der media city leipzig das Monitoring der Außenanlagen und des Mediengartens der mcl. Von großem Nutzen ist für mich die Möglichkeit, potenzielle Auftraggeber zum Gespräch in die attraktiven Hofgärten einzuladen, und meine neue Geschäftsadresse „media city leipzig“ ist eine meiner liebsten Referenzen.

Wie wichtig ist Ihnen das Arbeitsumfeld für Ihre Kreativität und Produktivität? Gibt es etwas, das Sie speziell für sich oder Ihr Team gestaltet haben?

Um kreativ zu sein, brauche ich ein Umfeld mit freiem Blick ins Grüne, einen Computerplatz, und freundliche Menschen um mich herum. Das habe ich hier gefunden. Den Rest darf ich aus mir selbst schöpfen. Ich freue mich darauf, interessante neue Kontakte im Haus zu finden. Ein Beispiel dafür ist das sehr schön organisierte jährliche Weihnachtsgrillen. Lieben Dank dafür an das Team der DREFA Immobilien Management GmbH!

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Ökologie in Ihren Projekten? Wie setzen Sie diese Aspekte in Ihren Planungen um?

Der Beruf des Landschaftsgärtners, auch in Qualifikation als Ingenieur, ist wohl der nachhaltigste, den es geben kann. Wir bewahren und gestalten Natur, wir bewahren Geschichte und gestalten neue Kultur, wir kreieren Lebensräume in Verbindung Mensch-Natur, vom Kinderspielplatz bis zur Friedhofsmauer. Mir ist es besonders wichtig, dass Gärten nicht als pures Design und Pflanzen nicht wie Möbelstücke betrachtet werden, denn wir reden von Lebensräumen und Lebewesen, die wie wir Menschen nur mit Bindung, Vernetzung und Fürsorge auf Dauer existieren können.

Für meine Projekte ist es daher selbstverständlich, dass die Pflanze und deren Lebensraum die Hauptrolle spielen dürfen. Schätze wie Dach-, Wege- und Straßenwasser werden in meinen Planungen so oft es geht für Pflanzräume genutzt und in den Boden zurückgeführt. Raum- und Gebäudebegrünungen müssen technisch höchst anspruchsvoll geplant sein, da es künstlich geschaffene Grünstrukturen sind. Ob der Mensch im Büro, Tiere im Tropenhaus oder Pflanzen in Schauanlagen: Alle diese Wesen verbringen bis 90 Prozent ihres Daseins in Räumen, die die Natur nachahmen – es ist eine spannende Aufgabe für mich, diese zu beleben.

Gibt es ein Projekt, auf das Sie besonders stolz sind, und wenn ja, warum?

Ja - die Errichtung der DANAKIL Klimazonenwelt in Erfurt zur Bundesgartenschau 2021.

Dieses Projekt begann 2009 mit dem Auftrag an mich, für die zum Teil desolaten Schaugewächshäuser des egaparks Erfurt eine neue Vision zu entwickeln. Das eigens dafür zusammengeführte PARAISO-Konzept-Team, bestehend aus Architekten, Energie- und Haustechnikingenieuren, prüfte den Bestand und dessen Wirtschaftlichkeit. Es wurde rasch klar, dass der egapark eine geniale Idee braucht, die dem Traditionsgelände eine ganzjährig nutzbare Anlage verschafft, die es so in Deutschland, besser noch: in Europa noch nicht gibt. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit musste die Idee natürlich angemessen und bezahlbar sein. ‚Wasser als Lebensschöpfer‘ war meine Eingebung: zu zeigen, wie wertvoll es ist. Die Wüste schien mir in ihrem Potenzial, die Geschichte von Wasser, Erde, Pflanzen, Menschheit, Mangel, Überfluss und Verbundenheit zu erzählen, sofort geeignet. Mit fortführenden Konzepten des PARAISO-Teams, Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsprognosen manifestierte sich die Idee und traf bei ihrer Präsentation auf volle Begeisterung. Die

„DANAKIL Wüste“, fand ich heraus, brachte alles mit, was die Vielfalt der immer komplexer werdenden Projektinhalte widerspiegelt, und so durfte ich 2013 meiner Vision diesen Namen schenken. Die mutig angestrebten Entwicklungen des egapark-Teams ließen uns die Wüstenidee in den Mittelpunkt des Parkgeländes rücken. Die finanzielle Absicherung wurde schließlich mit dem Zuschlag Erfurts für die BuGa 2021 und dem Träger Stadtwerke Erfurt gewährleistet. Aus meiner Idee wurde mit Hilfe des Architekturbüros Henchion Reuter und Partner und vieler an der Umsetzung Beteiligter ein Projekt mit Alleinstellungsmerkmal. Die Danakil Klimazonenwelt macht den egapark auch im Winter und bei jeder Wetterlage ganzjährig attraktiv und weit über die Thüringer Landesgrenze hinaus bekannt. Hier kann man sich einen Eindruck der Idee verschaffen: https://vimeo.com/62826860

Arbeiten Sie allein oder mit einem Team?

Ich arbeite soloselbständig. Projektbezogen arbeite ich in dafür zusammengestellten Teams aus Spezialisten, je nach Projekt federführend oder auch untergeordnet.

Welche Art von Projekten betreuen Sie hauptsächlich? Sind es private Gärten, öffentliche Parks oder auch größere Landschaftsplanungen?

Meine heutigen Arbeitsfelder sind:

  • Monitoring für bestehende Außen- und Innenbegrünungen von Firmen
  • u.a. seit 25 Jahren Leipziger Messe, seit 24 Jahren media city leipzig, seit 14 Jahren BioCity, seit 10 Jahren Hildebrand und Partner
  • dem Gondwanaland im Zoo Leipzig habe ich in den ersten 3 Jahren aus den Kinderschuhen helfen dürfen
  • Initiatorin und Ideenentwicklerin für Gebäudebegrünungen im Innenraum auf dem Dach und an der Wand
  • Privatgartengestaltung vom Einfamilienhaus bis zur historischen Villa, von der Idee bis zur Pflege

Welche Pläne oder Visionen haben Sie für die Zukunft Ihres Büros und Ihrer Projekte?

Mit 24 Jahren Berufserfahrung habe ich ein Potenzial geschöpft, das gefragt ist und sich noch weiter entwickeln möchte. Die Beratertätigkeit für Firmen ist mir weiterhin sehr wichtig, ich werde sie weiter ausbauen. Leipzig und viele Städte bundesweit haben ein riesiges Potenzial – sowohl im Neubau als auch im Bestand – durch die Begrünung von Dächern, Wänden, Flächen wesentlich vernetzter und ökologischer in den Naturhaushalt eingebunden zu sein. Auch Gebäudegrün und Energieversorgung miteinander zu koppeln ist heute mehr denn je möglich. Ein neues Team braucht Zeit zum Wachsen: Mit einem Leipziger Patentinhaber, einem Zittauer Bauunternehmer für Dach- und Fassaden, ist der Anfang gemacht. Zudem nehme ich mir vor, an der ersten Sächsischen Bundesgartenschau, die 2033 in Dresden stattfinden wird, beteiligt zu sein.

 

Inh. Dipl.-Ing. (FH) Beate Dietrich-Wolf, Garten- Landschaftsplanung

Altenburger Str. 11
04275 Leipzig
Tel. 0152-09170912
Mail: info@paraiso-plan.de

Bilder

Danakil egapark Erfurt Gebäude (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Danakil egapark Erfurt Gebäude (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Danakil egapark Erfurt Wüste (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Danakil egapark Erfurt Wüste (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Monitoring Leipziger Messehaus (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Monitoring Leipziger Messehaus (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Trockenstandort Bepflanzung (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
Trockenstandort Bepflanzung (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
LGS Torgau (Foto: Beate Dietrich-Wolf)
LGS Torgau (Foto: Beate Dietrich-Wolf)

Dokumente

Pflanzplan Viktorianische Villa Leipzig
Download (1.15 MB)
Pflanzplan Naturgarten Leipzig
Download (999.08 KB)