Irgendwo zwischen Himmel und Erde
Ab dem 1. September gibt es im Foyer der media city leipzig eine neue Ausstellung: Für drei Monate stellt der Kunst-Leistungskurs des Robert-Schumann-Gymnasiums Leipzig ausgewählte Werke vor.
Insgesamt 20 Bilder umfasst die Ausstellung mit dem Titel „Irgendwo zwischen Himmel und Erde“ und umfasst dabei verschiedenartige Themen, mit denen sich die zehn Schüler und Schülerinnen der 12. Klasse im letzten Schuljahr intensiv künstlerisch-praktisch beschäftigt haben. Die ausgewählten Werke sind im Rahmen zweier Arbeitsreihen entstanden, die sich sowohl thematisch als auch in der Technik unterscheiden. Tutorin Jana Voigtmann ist in der Kunstszene selbst keine Unbekannte: Die Künstlerin mit den Schwerpunkten Zeichnung, Malerei und Interdisziplinäre Kunst studierte an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihr Atelier befindet sich im Leipziger Westwerk.
Drei Fragen an Jana Voigtmann
Wie ist die Idee zur Ausstellung entstanden?
Die Idee für die Ausstellung entstand durch den Kontakt eines Schülers, dessen Mutter in der media city leipzig arbeitet. Sie hatte uns freundlicherweise angeboten, die Werke des Leistungskurses im Foyer der media city auszustellen und den Schülern und Schülerinnen damit die Gelegenheit zu bieten, ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren.
Die erste Arbeitsreihe besteht aus Druckgrafiken zum Thema „Tierfabeln und Mischwesen im Linolschnitt“. Wie genau lautete die Aufgabenstellung für die Schüler?
Die Schüler und Schülerinnen sollten ein Tierfabelwesen oder Mischwesen aus der griechischen Mythologie im Linolschnitt darstellen und eine Verbindung zur Gegenwart herstellen. Die Aufgabe beinhaltete die eigenständige Recherche von mythologischen Figuren und Fabelwesen, die Entwicklung eines Konzepts, die Anfertigung von Skizzen und die technische Umsetzung im Linolschnitt. Dabei wurden aktuelle gesellschaftliche, politische oder Umweltthemen integriert, um die mythologischen Wesen in einen modernen Kontext zu setzen.
Die zweite Arbeitsreihe stammt aus dem Bereich Malerei. Welche Rahmen haben die Kursteilnehmer bekommen?
Im Bereich Malerei haben sich die Schüler und Schülerinnen mit dem Thema „-schaften ihrer Zeit“ auseinandergesetzt, wobei das Suffix ‚-schaften‘ Spielraum für Interpretation lassen sollte. Das konnten u.a. Landschaften, Traumlandschaften oder Stadtlandschaften sein. Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung mit der Kunst der Klassischen Moderne. Ziel war es, Bilder zu gestalten, die nicht nur Orte, sondern auch die Emotionen, Gedanken und die Seele ihrer Zeit darstellen. Die Schüler und Schülerinnen analysierten die Techniken dieser Künstler, erstellten Skizzen und Vorstudien und experimentierten mit Farbauftrag und Komposition, um die gewünschten Emotionen und Stimmungen zu vermitteln.
Drei Schülerinnen über ihre Arbeit
Amy Werner beschreibt ihre Gedanken zu ihrem Linolschnitt „Überheblichkeit“: „Für die Aufgabe ‚Tierfabeln und Mischwesen im Linolschnitt´ habe ich mich an dem Greif orientiert. Ein göttliches und übermächtiges Wesen, welches nur mit jenen Menschen mitfliegt, die es achtet. Hierzu im Kontrast soll der kleine überhebliche Mensch stehen, der sich dem Greif gleich sieht.“
Auch Myrna Leue hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und für ihren Linolschnitt „Das Weiß des Wals“ eine literarische Vorlage gewählt. Sie erklärt ihre Herangehensweise: „Bei der Aufgabenstellung ‚Tierfabeln und Mythologie‘ habe ich die abenteuerliche und gesellschaftskritische Tierfabel des Moby Dick gewählt, welche weder an Stärke noch an Brisanz verloren hat und bis heute Menschen wie mich in ihren Bann ziehen kann.“
Vanessa Reinhardt hingegen erklärt ihre Arbeit folgendermaßen: „Für die Aufgabenstellung habe ich die ausdrucksstarke und symbolische Darstellung des Feuervogels gewählt, welche eine dynamische Komposition der aktuellen Themen wie Transformation und Erneuerung in unserer Welt abbildet. Er vermittelt das drängende Gefühl und Verlangen nach Ungebundenheit, Freiheit sowie Veränderung.“
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 6. September um 18 Uhr im Foyer der media city leipzig statt.
Irgendwo zwischen Himmel und Erde
„Kunst-Leistungskurs des Robert-Schumann-Gymnasiums Leipzig“