Die Poesie des Waldes

Die Poesie des Waldes

Harald Lange zählt zu den besten Naturfotografen Deutschlands. Für seine außergewöhnlichen Motive wird er weltweit geschätzt. Ab September stellt er beeindruckende Tier- und Pflanzenbilder in der media city leipzig aus.

Ein Waldkauz im Mondschein oder ein Uhu, der einem mitten ins Herz zu schauen scheint - die Motive von Naturfotograf Harald Lange sind einzigartig. Für seine Ausstellung „Die Poesie des Waldes“ hat der Bad Lausicker aus unzähligen Tier- und Pflanzenaufnahmen die schönsten Bilder herausgesucht.

Für seine außergewöhnlichen Bilder braucht es viel Erfahrung, Geduld und Ausdauer. Und manchmal hilft auch der Zufall, wie bei dem Motiv „Rothirsch als Kameramann“, den er auf einer einsamen Bergwiese nahe Silz in Rheinland-Pfalz ablichtete. „Ich hatte frühmorgens röhrende Rothirsche beobachtet und fotografiert. Die lauten Brunftorgeln der kapitalen Hirsche sind wahrhaftig urige Naturmusik“, erzählt der 80-Jährige. „Als der Film in der Hasselblad-Kamera voll war, pirschte ich vorsichtig zurück zum nahen Unterstand, wo mein Fotorucksack mit neuen Rollfilmen lag. Als ich zurückkam, stand zu meinem nicht geringen Schrecken ein junger Rothirsch neben dem Kamerastativ und beschnupperte neugierig das Ganze.“ Die Sorge, dass er die teure Technik umstoßen könnte, war aber unbegründet. „Glücklicherweise betrachtete er den Kamerakram nicht als Nebenbuhler und zog sich bald zurück.“

Harald Lange veröffentlichte schon zu DDR-Zeiten zahlreiche Bildbände, unter anderem über die Wildnis in Afrika, Kanada und Island. Fast alle Bücher erreichten Rekordauflagen und machten ihn in vielen Ländern Europas und in den USA bekannt. Die Gesamtauflage seiner Werke erreichte nahezu eine Million. Vier seiner Bücher wurden als „Schönste Bücher der DDR“ ausgezeichnet. Sein Standardwerk „Tierfotografie“ errang 1984 in Stuttgart den begehrten Kodak Fotobuch-Preis. Bis heute arbeitet er für international agierende Bildagenturen und ist auch weiterhin als Naturfotograf weltweit unterwegs.

In die Wildnis zieht es Harald Lange schon seit rund 70 Jahren. Bereits als Zehnjähriger unternahm er mit einem klapprigen Fahrrad und einer alten Balgenkamera Exkursionen in Teichgebiete der Oberlausitz und ins Thüringer Saaletal. Er bastelte Fotoverstecke, fotografierte Tiere und Pflanzen und schrieb seine Beobachtungen gewissenhaft nieder. Später studierte er Fotografie und Journalistik in Leipzig.

Der Wald ist ein Thema, das dem Fotografen sehr am Herzen liegt: „Eigentlich bräuchten wir mehr Wald, stattdessen wird er immer weniger. Mit meiner Ausstellung möchte ich die vielfältigen Funktionen für Klimaschutz, Erholungsraum und Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen fotokünstlerisch verdichtet darstellen.“ Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 4. September 2019 um 18 Uhr, im Foyer der media city leipzig eröffnet. Besucher sind dazu herzlich eingeladen.

Kontakt:
Dipl.-Fotograf Harald Lange
Tel.: 034381 41330
E-Mail: harald.lange.naturbild@t-online.de

Die Poesie des Waldes

Herbst Rothirsch
Herbst Rothirsch
Frühling Uhu
Frühling Uhu
Nacht Waldkauz
Nacht Waldkauz
Sommer Buntspechte
Sommer Buntspechte